Bin ich Alkoholiker(in)?
Wenn du immer wieder mehr trinkst, als du eigentlich beabsichtigst oder willst, wenn du dadurch in Schwierigkeiten gerätst oder wenn du wegen des Trinkens an Gedächtnislücken leidest, bist du möglicherweise Alkoholiker(in). Diese Frage kannst letztlich nur du selbst beantworten. Niemand bei uns wird dir die Entscheidung abnehmen.
Was kann ich tun, wenn mir mein Trinkverhalten Sorgen bereitet?
Such dir Hilfe. Wir können dir helfen.
Wer sind wir?
Wir sind eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die die Fähigkeit verloren haben, kontrolliert zu trinken, und durch ihr Trinken bereits in alle möglichen Schwierigkeiten gekommen waren. Wir versuchen ein zufriedenes Leben ohne Alkohol aufzubauen. Dazu brauchen wir die Hilfe und den Beistand anderer Alkoholiker in der Gemeinschaft.
Verpflichtet mich der Gruppenbesuch zu etwas?
Nein! Bei uns gibt es keine Anwesenheitspflicht. Du musst überhaupt nichts von dir erzählen, wenn du es nicht selber willst.
Was passiert, wenn ich beim Gruppentreffen Bekannte treffe?
Die sind aus dem gleichen Grund da wie du, und werden daher deine Identität nicht preisgeben. Du bleibst bei uns in dem Maße anonym, wie du es selbst wünschst. Das ist einer der Gründe, warum wir uns anonym nennen.
Was geschieht bei einem Treffen?
Die Gruppentreffen können verschieden ablaufen. Aber bestimmt werden bei jedem Treffen Alkoholiker erzählen, wie sich Alkohol auf ihr Leben und ihre Persönlichkeit ausgewirkt hat, was sie unternommen haben, um Hilfe zu bekommen, und wie sie heute ihr Leben meistern.
Wie kann mir das bei der Lösung meines Trinkproblems helfen?
Wir wissen aus eigener Erfahrung was es bedeutet vom Alkohol abhängig zu sein. Das wir die Versprechen, die wir anderen oder uns selbst gegeben haben, nämlich mit dem Trinken aufzuhören, nicht halten können. Wir sind keine berufsmäßigen Therapeuten. Wir können nur deshalb anderen helfen, vom Alkohol loszukommen, weil wir selbst mit dem Trinken aufgehört haben. Wer also Probleme mit dem Alkohol hat und zu uns kommt, erfährt, dass Abhilfe möglich ist, weil er andere sieht, die es überstanden haben.
Warum gehen wir noch in die Gruppen, auch wenn wir schon "geheilt" sind?
Wir glauben, dass es so etwas wie eine Heilung nicht gibt. Wir können nie wieder normal trinken. Unsere Fähigkeit, den Alkohol stehen zu lassen, hängt davon ab, ob wir uns körperlich, seelisch und geistig gesund erhalten. Dies wird möglich, wenn wir regelmäßig Gruppen besuchen, und das dort Gehörte und Gelernte in die Tat umsetzen.
Wie wird man Teilnehmer bei uns?
Du gehörst zu uns, wenn du es von dir sagst. Die einzige Voraussetzung ist der Wunsch, mit dem Trinken aufzuhören. Bei vielen von uns war dieser Wunsch noch recht halbherzig, als wir in den ersten Treffen saßen, angetrieben vom Druck des Partners, der Eltern, der Kinder, des Arbeitgebers oder der Führerscheinstelle.
Was kostet die Teilnahme an unseren Gruppentreffen?
Die Gemeinschaft erhebt keine Beiträge oder Gebühren. Es findet eine Sammlung statt, um Kosten wie Miete, Heizung, Strom, Kaffee, usw. zu decken. Jeder gibt was er möchte und vor allem kann.
Sind wir eine Religionsgemeinschaft?
Nein. Wir sind auch mit keiner religiösen Organisation verbunden.
Darf ich Angehörige in die Gruppen mitbringen?
Angehörige oder enge Freunde sind in den "Angehörigen-Gruppen" und den "offenen Gruppen" herzlich willkommen.
Was empfehlen wir einem neuen Teilnehmer?
Nach unseren Erfahrungen genesen jene in der Gruppe
a) die das erste und auch jedes weitere Glas stehen lassen;
b) die regelmäßig in die Gruppen gehen;
c) die sich an diejenigen in der Gruppe halten, die schon längere Zeit trocken sind.