Bei der "Offenen AA-Gruppe Depression und Sucht" geht es um ein schon immer vorkommendes, aber in letzter Zeit deutlich häufiger auftretendes Phänomen.
Ganz gut zu beschreiben ist es in Anlehnung an das Kapitel "Der Trinker" aus dem Buch "Der kleine Prinz" :
"Warum trinkst du?" - - "Weil ich depressiv bin!" - - "Warum bist du depressiv?" - - "Weil ich trinken muss!"
Es ist also ein richtiger Teufelskreis. Wobei man den Alkohol, das Trinken, auch mit Drogen und Medikamenten gleichsetzen kann.
Aus diesem sich immer wiederholenden Kreislauf von Depression und Sucht auszusteigen, ist unbedingt notwendig.
Das ist allerdings nur möglich, wenn die Abhängigkeit von dem Suchtmittel beendet wird. Erst dann besteht die Möglichkeit, andere psychische Probleme anzugehen, und wenn nötig, eventuell auch
fachärztlich zu behandeln.
An dieser Stelle ist die Unterstützung des Abhängigen durch eine Selbsthilfegruppe ganz wichtig, wenn nicht sogar unabdingbar. Bei dem Befreien von der Abhängigkeit und dem Erreichen einer stabilen
Abstinenz von dem jeweiligen Suchtmittel können unsere AA- und Selbsthilfegruppen wertvolle Hilfe leisten. Genau das machen wir in der Königstraße schon seit Jahrzehnten sehr erfolgreich.
Sofern es mir gelingt, mich von der Abhängigkeit zu befreien, wenn ich als Alkoholiker also trocken werde und bleibe, hat das eine erhebliche Auswirkung auf den anderen Teil des Teufelskreises , die
Depression.
Depressionen werden erzeugt, zumindest aber verstärkt, durch jede Art von Stress.
In der derzeitigen Mehrfach - Krisenlage leiden wir alle unter Angst und Unsicherheit, haben also schon dadurch jede Menge Stress. Dazu kommt dann noch der selbst gemachte Stress.
Zum Beispiel, wenn ich über einen langen Zeitraum immer wieder zu viel trinke, trinken muss, obwohl ich das gar nicht will. Wenn ich jahrelang gegen meinen Willen handele, erzeugt das garantiert viel
Stress. Je länger das geht, desto mehr.
Irgendwann ist meine Belastungsgrenze überschritten und ich versinke in einer tiefen Depression. Als trocken gewordener Alkoholiker konnte ich mich schon von viel Stress und Belastung befreien. Und
ich habe sogar die Möglichkeit, noch mehr Stressfaktoren zu erkennen und sie zu vermeiden.
Die Chance, eine solche Entwicklung zu erleben, ist mit Hilfe einer Gruppe durchaus realistisch. Allein wäre es ungleich schwerer. Es ist also denkbar, eine Depression leichter erträglich gestalten
zu können. Und die Möglichkeit fachärztliche Hilfe zu suchen, um die Depression abzumildern, besteht ja jederzeit.
Die "Offene AA-Gruppe Depression und Sucht ", ist sicher geeignet, die geschilderte Entwicklung zu begleiten und zu unterstützen.
Teufelskreise können durchbrochen werden, und jeder hat so die Chance, sein eigenes Leben wieder mehr selbst zu gestalten. Er hat ja nur dieses Eine.